
Auf welcher Graves-Stufe befinden sich Menschen, Gesellschaften oder Unternehmen? Was sind deren vorherrschende Werte und wodurch zeichnen sie sich aus? Diese und weitere Fragen beantwortet Bettina in der achtteiligen Serie, die den Artikel "Das Graves Modell" vertieft. Denn je besser wir die Systeme kennen, die in uns existieren und jene, die auf uns einwirken, umso einfacher wird das Zusammenleben in unserer Welt.
Auf der sechsten Stufe - die als "Soziales Netzwerk" oder in Farben die "Grüne Stufe" bezeichnet wird - treten Gefühle und Fürsorge an die Stelle von kalter Rationalität und Kalkül. Sie reagieren auf die kapitalistische Entfremdung mit Werten, die in der Gemeinsamkeit liegen. Alles wird breit diskutiert. Störungen haben Vorrang. Alle sitzen im Kreis. Nur wenn sich alle einig sind und keiner mehr Bedenken hat, kann man aktiv werden und den gemeinsam beschlossenen Konsens gemeinsam umsetzen.
Grün fordert die Gleichberechtigung für die Frau, für die Unterdrückten, die Pflanzen, die Natur und für Randgruppen. Das Ideal von Grün ist, dass alle Ressourcen unter allen verteilt werden. Das "WIR" gilt nicht mehr nur für eine bestimmt Gruppe (blau), sondern für alle. Grün fordert das Recht auf Glück für alle fühlenden Wesen.
In Grün beginnt das systematische Erforschen des Innenlebens: Wie kann man die Innenwelt auch im Aussen zeigen? Gefühle müssen erlaubt sein, sie zu zeigen ist wichtig. Grün ist für Pluralismus und Relativismus, statt der absoluten Wahrheit (dem naturwissenschaftlichen Dogma aus Orange/Blau).
Kernbegriffe / Werte: Konsens, Wertschätzung, Nachhaltigkeit, Empathie, Gleichberechtigung, Emanzipation, Zusammengehörigkeit, Feingefühl, Selbstreflexionspflicht, Naivität, Guru-Suche
Charakter: partizipativ, relativistisch, situativ, zugänglich, menschlich, selbstgefällig, humanistisch, eingebildet, weltverbessernd, belehrend, reaktiv
Vorkommen: Schulen, humanistische Psychologie, NGO, Klima-Jugend
Dominante Themen: Wie gewährleisten wir unsere Ökologie? Wie tragen wir etwas Wertvolles für die Gesellschaft bei? Wie baut man Verbindung zu einem Menschen / einer Gruppe auf? Fühlen sich alle wohl?
Grüne, oder grün geprägte, Organisationen erkennt man an den flache Hierarchien. Entscheidungen werden am «Runden Tisch», in Übereinkunft mit allen Beteiligten, getroffen. Kollegiale Führung, Kollaboration und Konsens sind die vorherrschenden Bestrebungen. Es vergisst hierbei jedoch, dass z.B. bei der Entscheidung, die ein Bergführer für eine Gruppe Reisender trifft, eine Konsensentscheidung lebensgefährlich sein kann.
Mitarbeitende werden nicht mehr mit Insentivs gelockt sondern mit gemeinsamen Werten und sinnhafter Arbeit. Die Intrinsische Motivation rückt nicht nur in den Vordergrund, sie wird erwartet.
Instrumente: 360°-Feedback, Quoten, Diversity, Gehaltsbänder, «erzwingen» der Work-Life-Balance, BGM, Teambuilding, Personalentwicklung, Werte-Orientierung, Open Space, Selbstorganisation, Teamarbeit, Bio-Produkte
Es ist das Beharren auf der Ideologie, der dogmatische Aspekt von Grün und die Tatsache, dass die grünen Projekte sich innerhalb einer von Konsens geprägten Kultur auf Dauer nicht finanzieren lassen, was dazu führt, dass die Menschen ihre Perspektive wieder erweitern wollen. Sie entwickeln sich wieder in Richtung einer «Ich»-Ebene, wenn auch einer ziemlich anderen Art.
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