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Trauma - warum jede Verletzung zählt 

Krankheiten & Traumata

Trauma - warum jede Verletzung zählt 

In meiner Arbeit als Traumatherapeutin stelle ich immer wieder fest, dass viele Menschen gar nicht um ihre kleineren und grösseren Traumata wissen oder sich sogar dafür schämen. Dies führt dazu, dass sich dieselben oder ähnliche Situationen ständig wiederholen und sich dadurch viele Menschen in ihrem Leben überfordert fühlen. Die Folge davon ist oft ein unnötig harter und herzloser Umgang mit sich selbst und anderen. Dabei ginge es auch anders.

Der Begriff Trauma wird in den verschiedenen medizinischen und therapeutischen Fachrichtungen ganz unterschiedlich definiert. In der Medizin beispielsweise wird mit dem Begriff Trauma eine körperliche Verwundung bezeichnet, die durch einen Unfall oder eine Gewalteinwirkung hervorgerufen wurde. Diese Verwendung ist seit dem 19. Jahrhundert belegt.

Die Art von Verwundung, um die es in diesem Artikel geht, ist jedoch weniger eine körperliche als eine psychische. Dass es sich aber um eine Art der psychischen Wunde handelt, darin sind sich sowohl die Psychologen, Psychiater als auch Therapeuten und Heiler einig. Die Geister scheiden sich einerseits dann, wenn es um die nötige Tiefe der Wunde geht, damit sie als Trauma bezeichnet werden kann und andererseits bei der Ursache und den entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten.

Trauma. Die Definitionen.

In der Psychotherapie hat eine Traumatisierung den folgenden Ablauf und wird mittels Gesprächstherapie und wenn notwendig medikamentös behandelt:

  • Schwerwiegende Erlebnisse wie Naturkatastrophen oder Gewalterfahrungen jeglicher Art sind für fast jeden Menschen sehr belastend und können zu extremem körperlichem sowie psychischem Stress, Hilflosigkeit und Entsetzen führen. Diese Belastung kann kaum ohne Hilfe verarbeitet werden. Dies ist das eigentliche Trauma.
  • Unmittelbar nach dem Trauma ist es normal, dass Symptome wie Betäubtheit, starke Gefühlsschwankungen und starker körperlicher Stress auftreten. Man spricht in Fachkreisen von einer akuten Belastungsreaktion. Diese Akutsymptome klingen glücklicherweise meist nach kurzer Zeit von alleine wieder ab.
  • Oft jedoch halten einige Symptome länger an. Daraus kann sich eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln beziehungsweise Trigger, welche immer wieder im Alltag auftauchen. Hierbei kommt es zu intensiven, sich aufdrängenden Erinnerungen an das Trauma, durch Alpträume, emotionale Betäubung und daraus resultierendem Vermeidungsverhalten.

Bei dieser Definition ist die «Schwere» des Ereignisses massgebend. Sie ist wahrscheinlich der Grund dafür, dass sich ein 45 jähriger Mann schlecht fühlt, wenn er sich durch die vermeintlichen «Kleinigkeiten» wie einen Umzug total gestresst fühlt, weil er eben mit 12 Jahren gezwungen war, seinen geliebten Wohnort zu verlassen.

Eine andere Definition liefert die Psychologie. Gemäss Wikipedia wird ein "psychisches, seelisches oder mentales Trauma (Mehrzahl Traumata) als eine seelische Verletzung bezeichnet. Das Wort Trauma kommt aus dem Griechischen und bedeutet allgemein Verletzung, ohne dabei eine Festlegung zu treffen, wodurch diese hervorgerufen wurde."

Bei den integrativen Therapieformen (EMDR, iEMDR, Coaching, NLP, Wingwave) wird hingegen vor allem die Herkunft eines Traumas unter die Lupe genommen. Man geht dort davon aus, dass alles was ein Mensch erlebt über die 5 Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen) wahrgenommen wird. Bei "normalen" nicht belastenden Erlebnissen werden im Gehirn diese Sinneseindrücke verarbeitet und abgelegt. Ein traumatisches Erlebnis ist jedoch für das Gehirn und in der Folge für das vegetative Nervensystem nicht so leicht verarbeitbar. Das Erlebte wird dann nur teilweise verarbeitet und macht sich, durch diesen "Fehler" in der Datenverarbeitung, danach immer wieder bemerkbar. Das Problem dabei ist, gemäss unserem vorherigen Beispiel, dass der 45 jährige Mann, welcher umziehen sollte, dann eben wieder 12 Jahre alt ist. Er erlebt wieder dieselben Gefühle und hat wieder den bereits erlebten Stress von damals. Er verhält sich dann, trotz seines erwachsenen Alters, wieder wie ein 12 Jähriger. 

Die Frage nach dem Begriff Trauma im integrativ therapeutischen Ansatz ist also nicht nur die der Schwere der Erfahrung im Allgemeinen, sondern vor allem die nach der Möglichkeit des vegetativen Nervensystems und des Gehirns, diese traumatische Erfahrung zu verarbeiten. In den integrativen Therapiemethoden gibt es unterschiedliche Techniken und Möglichkeiten, diesen "Fehler" in der Datenspeicherung zu beheben. 

Aus spiritueller Sicht wird bei einem Trauma noch eine weitere Ebene betrachtet. Die grossen spirituellen Lehrer gehen davon aus, dass wir als Seele mehr als einmal auf diesen Planeten in einen Körper kommen, also inkarnieren. Durch diese unterschiedlichen Inkarnationen haben wir sogenanntes Karma (quasi offene Rechnungen) angehäuft, welches sich in diesem Leben zeigt. Jedes in diesem Leben erfahrene Trauma hat also in einer gewissen Art und Weise mit dir selbst zu tun. Es ist quasi ein Spiegel deiner Taten. Dieses Karma kann mittels diverser Techniken aufgelöst werden. Das übergeordnete Ziel dieser spirituellen Lehren ist es, anstelle des Karmas das so genannte Dharma zu leben, welches deinem höchsten Lebenszweck entspricht. Wer Karma und die damit zusammenhängenden Traumata auflöst, hat danach viel Energie und Kapazität, seinen wahren Zweck und Sinn zu finden. 

Kann Trauma geheilt werden?

Traumata, seien sie nun sehr schwerwiegend, wie sexueller Missbrauch in der Kindheit, oder etwas leichter wie der Umzug der Eltern in der Jugend, der Jobverlust Mitte Zwanzig oder die gescheiterte Ehe Mitte vierzig, können zu einer Form der Belastungsstörung führen. Wenn diese Störung den Alltag der Betroffenen beeinflusst oder gar einschränkt, ist es Zeit das Erlebte mit einem Spezialisten zu verarbeiten. 

Um Menschen mit schweren Traumata sicher durch den Heilungsprozess begleiten zu können, sollte ein gut ausgebildeter und erfahrener Therapeut oder eine Therapeutin konsultiert werden. Die Abgründe des Traumas können sehr dunkel sein. Deshalb ist der sogenannte Ressourcenaufbau zu Beginn der Therapie sehr wichtig. Ressourcen sind Kraft- und Energiequellen, die den Betroffenen die Sicherheit geben, die sie brauchen, um Situationen zu meistern. Für die Therapie ist dies deshalb so essentiell, weil sonst die Gefahr einer Retraumatisierung besteht.

Ich habe bereits viele Kunden mit sehr schweren Traumata behandelt und kann durchs Band eines sagen: Die schwierigsten Momente im Leben so zu verarbeiten, dass sie nicht mehr im Jetzt stören, erlaubt eine innere Freiheit und Leichtigkeit zu leben, die vor der Therapie nicht einmal im Ansatz vorstellbar gewesen wäre. Dadurch kann sich das Leben in dir in einer Art und Weise entfalten, welches deine kühnsten Träume übersteigt. 

Es ist nicht relevant, ob die Traumata schwerwiegend sind oder nicht so sehr. Es geht lediglich darum anzuerkennen, dass das ICH aus der Vergangenheit, mit dem Erlebten überfordert war und diese Erfahrung daher nicht richtig verarbeitet werden konnte. Durch diese Erkenntnis kann eine Art Zuneigung zum Selbst entstehen, welche in der Konsequenz zu Selbstachtung und Selbstliebe führt. 

Die Erfahrungen der Vergangenheit können nicht gelöscht werden. Aber sie können so verarbeitet werden, dass sie dich nicht mehr in deinem Alltag stören. Dadurch entsteht erst die echte Freiheit, das zu tun, was du dir wünschst. 

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